Energie

Otto fährt zur Arbeit. Er hat ein Auto. Es fährt mit Benzin. Das ist eine chemische Energieform. Der Motor wandelt diese Energie in Rotationsenergie um. Das ist eine Bewegungsenergie, bei der sich etwas dreht (rotiert).
Der Kraftstoff (Benzin) wird im Motor gezündet. Die Verbrennungsgase (viel heißes Kohlendioxid) dehnen sich aus und drücken die Kolben nach unten (das sind die weißen Dinger in der Grafik). Das ist wie bei den Pedalen des Fahrrades. Du drückst sie nach unten und daraus wird eine Drehbewegung des Rades. Das ist beim Auto nicht viel anders. Anstatt der Pedale hast du hier die Kolben des Motors. Das kannst du dir anhand einer Animation der Universität Münster ansehen. Stoffe, die chemische Energie enthalten, musst du verbrennen, damit du die Energie frei setzen kannst. Dein Körper und die der Tiere und Pflanzen verwenden kein Benzin, sondern meist Glucose. Und der Verbrennungsraum in deinen Zellen ist kein Motor, sondern das Mitochondrium. Bei der Verbrennung in deinem Körper gibt es kein lautes Geknatter, wie beim Motor. Daher spricht man auch von einer "Stillen Verbrennung". Keine Knallerei.
Benzin stellt man aus Erdöl her. Erdöl ist nichts anderes als eine Flüssigkeit aus energiereichen Resten abgestorbener Lebewesen. Und die Lebewesen haben in ihren Körpern Sonnenenergie gespeichert.
 
Energie kann man also nicht sehen und nicht angreifen, aber man sieht und spürt ihre Auswirkungen. Man sagt: "Es wird Arbeit verrichtet" und damit ist irgendwie immer verbunden, dass sich etwas entlang einer Strecke bewegt. Bewegt sich nichts, dann wird auch keine Arbeit verrichtet. Manchmal bewegt sich scheinbar nichts, aber wenn du genau hinsiehst, wirst du Bewegungen erkennen.
 
Hier bewegen sich die Schuhbänder, aber woher kommt die Energie? Ist Otto ein Zauberer? Wir wissen: Schuhbänder bewegen sich nicht von selbst. Tun sie es trotzdem, dann traue deinen Augen nicht! Otto hätte die Energie, die Schuhbänder zu bewegen. Er greift sie aber nicht an, es fehlt die Vermittlung! Tolle Zauberer können dich leicht täuschen und ein Publikum, das sich leicht täuschen lässt, ist ein tolles Publikum.
Daher: Erstes Gebot für naturwissenschaftlich gebildete Leute: Du sollst dich nicht täuschen!

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