Vodnjan

Koordinaten: 44°57'37.41"N, 13°50'59.42"E

Vodnjan bei Sonnenaufgang (30.07.2016)

Man schlendert die Trgovačka ulica (Geschäftsstraße) entlang bis zum Hauptplatz (Narodni trg). In Vodnjan wird man das ganze Jahr über auf wenig Touristen treffen, „Rummel“ gibt es gar keinen.

Quere den Platz und du stehst vor einem mittelalterlichen Haus, dem Benussi-Haus mit einem gotischen Biforium und Balkon. In diesem venezianischen Haus kann man auch übernachten, zahlt aber einen Muffel-Zuschlag, weil es in diesem alten Gemäuer wahrscheinlich muffelt. Nicht jeder kann sich eine derart exklusive Unterkunft leisten. Das Betreten des Balkons ist aus verständlichen Gründen verboten. „Danke der Nachfrage, es geht mir gut“ ist auf einem Querbalken in einem Dialekt aus Vodnjan zu lesen - ein witziger Hausspruch. Der alte Querbalken ist direkt neben der Haustür ins Gemäuer eingebaut, quasi als Mauerstein rezykliert.

Am Platz vor dem auffallenden Rathaus stand bis 1808 das Kastell von Vodnjan - die mittelalterliche Enge kann man sich vor Ort vorstellen.
Vor dem Bradamante-Palast lässt es sich gut auf den Stühlen der Bar sitzen und das Treiben auf dem Platz beobachten. Im gegenüberliegenden
Cafe ist ebenfalls ein Kommen und Gehen. Sporadisch kommen ein paar Radtouristen die Geschäftsstraße herunter gefahren, halten kurz an, blicken sich um, ob sie oder vielleicht doch nicht und fahren dann weiter und kommen zurück, um sich dann wiederum doch auf ein Erfrischungsgetränk niederzulassen.

Das Rathaus

Wenige Meter weiter in der Castello ulica gelangt man zu einem weiteren gotischen Haus, dem Bettica-Palast, in dem sich ein Museum befindet. Das Haus ist sogar mit Schwalbenschwanzzinnen ausgestattet, typisch für die Zeit um 1300.

Der Campanile neben der Kirche St. Blasius. Hier kann man Mumien besichtigen, wenn einem danach ist. Die Mumien wurden im Zuge der Napoleonischen Kriege aus dem Gebiet um Venedig nach Vodnjan übersiedelt, wo sie vor dem kleinen Franzosen sicher waren. Nebenbei enthält die Sammlung 370 Reliquien von 250 Heiligen, früher ein Wirtschaftsfaktor, weil Vodnjan zum Wallfahrtsort aufgestiegen war. Wenn einem nicht danach ist, was in den meisten Fällen der Fall sein wird, dann soll man sich die vielen Murals in Vodnjan ansehen.

Ein paar Kilometer westlich von Vodnjan in der Nähe von Barbariga befindet sich die Basilika Sveta Foška aus dem frühen Mittelalter.