Asparagales > Amaryllidaceae > Narcissus poeticus agg.

Stern-, Dichter-Narzisse

(Narcissus poeticus agg.)

IV - V Home feuchte Wiesen
30 - 50 cm indigen VU
Habitus
Synonyme: Narcissus poeticus, Narcissus poeticus ssp. radiiflorus, Narcissus radiiflorus. Geophyt, mont-sa. Der Stängel ist einblütig, das Perigon weiß, das schüsselförmige Nebenperigon ist gelb und hat einen krausen, roten Rand. Die Perigonzipfel sind schmal-verkehrteiförmig, keilig verschmälert und überdecken einander meist nicht. Die 6 Staubblätter sind fast in gleicher Höhe eingefügt, erscheinen aber nicht unbedingt gleich lang. Bei N. poeticus sind die Perigonzipfel am Grund nur wenig verschmälert und überlappen einander. Nur 3 Antheren ragen aus der Perigonröhre heraus, sie berühren einander nicht (Lit).
 
Blüte
 
 
zwei Blüten
 
 
Staubblätter
 
 
Wiese
 
 
Standort
Koordinaten des Standortes: 47°46'18,00"N, 13°57'24,00E. Aufnahmen: 23.05.2010 Habernau beim Almsee, Grünau
 
Habitus
Diese Exemplare wachsen auf einem Erdhaufen, auf dem allerlei Gartenabfälle entsorgt wurden. Die Perigonblätter überdecken einander ein wenig, von den 6 Staubbeuteln sind aber nur 3 deutlich zu sehen. Daher dürfte es sich um die Garten- oder Dichter-Narzisse handeln.
 
Staubblätter
Aufnahmen: 30.04.2022 Augebiet bei Weißkirchen
 
Habitus
Die Perigonblätter überdecken einander und es scheint, als ob 3 Staubgefäße etwas prominenter sind. Es könnte sich also um die Dichter-Narzisse (N. poeticus) handeln.
 
Blüten
Aufnahmen: 30.04.2024 Feuchtwiese im Veichltal

Aus der Flora von Oberösterreich 1873

"281. N. poeticus. L. (N. patellaris. Salisb. Poeten-N ., rothrandige N.)
Zwiebel eiförmig, weisslichbraun. Blätter zwiebelständig, lineal, stumpf, meergrün. Blüthenschaft zwiebelständig, einblüthig, aufrecht, 1' hoch, zweischneidig; Blüthenscheide weisshäutig, verwelkend. Blüthe eingeschlossen-kurzgestielt, zuletzt in stumpfem Winkel nickend. Perigonzipfel weiss, sternförmig gestellt, rundlich-eiförmig mit dem Rande sich meistens deckend, oder aus schmaleiförmigem Grunde lanzettlich verschmälert, die Ränder abstehend. Nebenkrone goldgelb, schüsselförmig, am Rande gekerbt oder geschweift-gezahnt, mit selten ohne scharlachrothem Saume, vielmal kürzer als die Perigonzipfel. Staubfäden angewachsen.
April — Mai


Aendert ab:

  • α genuinus. (N. poeticus L. sp. — N. angustifolius Lois. — N. majalis Curt.) Perigonzipfel rundlich-eiförmig, kurz zugespitzt, meist mit den Rändern sich deckend. Nebenkrone am Rande feingekerbt, scharlachroth gesäumt.
  • β angustifolius. (N. poeticus Schkr. — N. angustifolius Curt. — N. radiiflorus Salisb.) Perigonzipfel aus eiförmiger Basis lanzettlich verschmälert, die Ränder abstehend. Nebenkrone trockenhäutig-geschweift-gezahnt mit und ohne rothem Saume.


α Häufig an quelligen Stellen der Alpenthäler und Voralpenwiesen. Um Wimsbach, an der Steyr im Plangraben bei Leonstein, am Kremsursprunge, um Steyr, Spital, im Stoder. Um Linz zunächst an der Ensmündung in die Donau und auf Wiesen und in Grasgärten als verwilderter Flüchtling.
β Sehr selten. In Nähe der Alm auf einer Wiese (Sauter)."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, I. Band (Seite 225), Linz 1873, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 07.05.2024