"493. K. arvensis. Coult. (Scabiosa arv. M. e. K. Knautia communis Godr. — K. vulgaris Döll. — Trichera arv. Schrader. Acker-K.)
Wurzel spindelig, zuletzt einen schiefen, oberwärts ästigen Wurzelstock bildend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, einfach oder ästig, am Grunde von abwärtsgerichteten, auf Drüsen sitzenden Haaren borstig und von untermischten, kürzeren Haaren, die nach aufwärts in dem Masse mehr als die borstigen sich verlieren, flaumig, seltner nebst den Blättern fast kahl. Blätter sehr verschiedengestaltet, eiförmig bis lanzettlich, spitz oder zugespitzt, bald ungetheilt und dabei ganzrandig oder gesägt, bald fiederspaltig oder fiedertheilig mit linealen oder lanzettlichen, spitzen, meist ganzrandigen Zipfeln, die wurzelständigen in den Blattstiel verlaufend, die oberen stengelständigen sitzend; kahlere Formen dunkel- oder grasgrün, behaartere graugrün. Blumenkronen 4 spaltig, die randständigen meist grösser, strahlend, selten alle gleichförmig, röthlichviolett oder hellblau, sehr selten weiss.
Juni — Herbst
Ändert ab:
- α longifolia. Coult. (Scabiosa long. W. e. K. — Kn. longifolia Koch.)
Stengel 1—2" hoch, dick, einfach oder 2 — 3 Aeste gabelig ausschickend, nebst den Blättern kahl oder fast kahl, oberwärts nebst den Köpfchenstielen mit Steif-, Flaum- und drüsentragenden Haaren besetzt, welche letztere länger als die Flaum- und kürzer als die Steifhaare sind. Blätter sämmtlich ungetheilt, ganzrandig, seltner einige entferntgesägte untermischt, länglich oder verlängert-lanzettlich, grasgrün, fast glänzend, die untersten bei 6" Länge 2" breit. Blumenkronen strahlend, länger als die Hülle, röthlichviolett.
- β sylvatica. Coult. (Scabiosa sylv. L. sp. — S. pannonica Jacq. S. dipsacifolia
Host. — Knautia sylvat. Koch.) Stengel 1 — 3' hoch, einfach oder ästig, von abwärtsgerichteten, auf rothen Drüsen sitzenden Steifhaaren borstig, oberwärts nebst den Köpfchenstielen ziemlich kahl und drüsenlos. Blätter sämmtlich ungetheilt, elliptisch oder eiförmig, dunkelgrün, schlaff, behaart, gesägt, selten ganzrandig, die untersten bei 5" Länge 3" breit, die stengelständigen zuweilen an der Basis eingeschnitten, mit Ohrläppchen geziert. Blumenkronen strahlend, bald kürzer, bald länger als die Hülle, röthlichviolett, zuweilen azurblau geschminkt, sehr selten weiss.
- γ diversifolia. Neilr. (Scabiosa arvensis L. sp. — Knautia arvensis Koch. — Trich. arv. Schrad.) Stengel 1 - 2' hoch, auf dürren Triften oft nur 3 — 6" hoch, ästig, unterhalb von abstehenden, auf schwarzen Drüsen sitzenden Steifhaaren und dazwischen gestellten kürzeren Haaren rauhhaarig, oberhalb sammt den Köpfchenstielen mit drüsenlosen Haaren besetzt. Blätter bald sämmtlich leyerförmig, fiederspaltig oder fiedertheilig, bald die unteren ungetheilt, elliptisch oder lanzettlich, ganzrandig, gesägt oder eingeschnitten, mehr minder behaart, gras- oder graugrün. Blumenkronen strahlend, länger als die Hülle, blassazurviolett. Die Blätter sind als blutreinigendes Mittel offizinell. (Herba Scabiosa}, Krätzkraut, Apostemkraut.)
- δ eradiata. Neilr. (Scabiosa campestris Besser.) Stengel 1 — 3' hoch, ästig, unterhalb borstig, oberhalb nebst den Köpfchenstielen kurzhaarig, drüsenlos. Blätter ungetheilt, elliptisch oder lanzettlich, ganzrandig oder gesägt, behaart, trübgrün. Blumenkronen alle gleichgestaltet, die randständigen nicht grösser, nicht strahlend.
α Selten in Alpen und Voralpenthälern auf Kalk und Sandstein, z. B. im Preiseggergraben (Schiedermayr), am Almkogel bei Weyer (Breitenlohner).
β In Auen, an feuchten, schattigen Waldstellen im Flachlande und Gebirge gemein, auf Granit, Gneiss, Kalk uud Sandboden; um Linz zunächst im Fügerwäldchen, am Pöstlingberge, in Buchenwäldern bei Steyregg, in Donau- und Traunauen. Um Wels, Lambach, Gmunden, Steyr, Weyer; in üppiger Form (Scab. dipsacifolia) in der Voralpenregion um Neustift, Weyer, Windischgarsten, im Stoder, um Spital am Pyhrn, in Bergwäldern, im Wienerwege bei Micheldorf, am Anstiege zur Gradalpe und im Salzkammergute; auch im oberen Mühlkreise besonders auf thonigem Boden an der bairischen Grenze 1800' aufsteigend. Im Innkreise um Raab, Obernberg u. s. w.
γ Auf Wiesen, Triften, an Wegen, Rainen im Flachlande und mittlerem Gebirge auf verschiedenartigem Boden höchst gemein.
δ Auf der Welserhaide an Schottergrubenrändern und unter Kornsaat bei Hörzing, Neubau, Hörsching, selten und wahrscheinlich von der Aussaat bedungen; am steinigen Wege vom Achleithner- zum Pfaffenwieserhof am Pfennigberg; vom Luftenberg nach St. Georgen an Ackerrändern; auf der Gemeindewiese bei Königswiesen (Dittelbacher)."
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