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Alpen-Labkraut

(Galium anisophyllon)

VII — IX Home Weiderasen, Schuttfluren, Schneeböden
7 — 15 cm indigen LC
Habitus
Synonyme: Galium bocconii, Ungleichblättriges Labkraut. Hemikryptophyt, om-alp. Die weiße Krone ist flach und radförmig, die Kronblätter sind zugespitzt. Die Laubblätter tragen eine deutliche Stachelspitze, am Rand mit feinen Stachelchen (Lit). Vorkommen in Österreich fast nur im alpinen Naturraum, im nördlichen Alpenvorland vom Aussterben bedroht (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW.
 
Blütenstände
 
 
Blüten
 
 
Blattquirle
Laubblätter, die vorne verbreitert sind und in einer Stachelspitze enden.
 
frischer Trieb
Aufnahmen: 22.07.2013 Loser

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"705. G. pusillum L. spec. (G. sylvestre Pollich. Zartes L )
Wurzel spindelig, Stengelartige meist fädliche Stämmchen treibend, rasenbildend. Stengel schlaff liegend oder klimmend, seltener steiflich aufrecht, 1"— 1,5' lang, ästig, 4eckig, kahl oder kurzhaarig ohne Stächelchen. Blätter in Quirlen z u 6 — 8, lineal oder lineallanzettlich gegen die Spitze verbreitert, stachelspitzig, einnervig, am Rande von feinen Stächelchen rauh oder glatt, kahl oder behaart , oberseits grasgrün glänzend, unterseits blässer matt oder glänzend, Blüthen in endständigen einfachen oder rispenförmig-zusammengesetzten Trugdolden, Blüthenstielchen immer gerade; Kronen weiss, seltener blassgelb mit spitzen aber nicht in eine feine Spitze zugeschweiften Zipfeln; Früchte schwachwarzig oder glatt, kahl. Von G. uliginosum durch den glatten Stengel, von G. Mollugo var. β und von G. lucidum durch die spitzen nicht fein zugespitzten Kronzipfel verschieden.

α hirtum (G. scabrum Jacq. — G. scabrifolium R., G. sylvestre c. hirtum Rchb. ic. — G. Bocconii All.) Stengel schlaff, hingeworfen 0,5— 1,5' lang, von der Basis bis beiläufig zur Mitte sammt den Blättern kurz- und abstehend-behaart. Blätter weich, am Rande von feinen Stächelchen rauh. Blüthenstand rispenförmig, Kronen weiss. (Eine kleinere gedrungenere Alpenform ist G. Bocconii All.)

β glabrum Neilr. (G. pusillum flor.; dan. — G. montanum Vill. — G. sylvestre glabr. R. ic.) Stengel hingeworfen 0,5 — 1,5' lang, sammt den Blättern kahl, die letzteren auch am Rande glatt. Blüthenstand rispig, Kronen weiss.

γ nitidum Neilr. (G . Hierosolymitanum L. — G. austriacum Jacq. — G. pumilum Lam.) Stengel aufrecht 1 — 6" hoch, sammt den Blättern steif, kahl, glatt, glänzend. Blätter am Rande verdickt mit einem starken Rückennerven. Blüthenstand minder zusammengesetzt, Kronen weiss.

δ ochroleucum Neilr. (G. helveticum Weigel. — G. saxatile Villars und vieler Autoren non L. — G. baldense Spr. — G. hercynicum Zahlbr non Weigel.) Stengel 1 — 3" lang, niedergestreckt und aufsteigend, mit den unteren Aesten einen dichten Rasen bildend, sammt den Blättern steif, kahl, glatt, glänzend. Blätter in sehr genäherten Quirlen, in der Regel minder stachelspitzig. Blüthenstand sehr einfach, armblüthig, nur aus 1 — 3blüthigen Trugdolden bestehend, Kronen blassgelb. Im Trockenen oft schwärzlich.


α und β auf trockenen steinigen Abhängen, auf Kalkfelsen mit Lehmbeimischung, auf Gneiss, Glimmerschiefer, Quarzfels, auf Haideboden, auch diluvialen Kieselkies, im ebenen und gebirgigen Theile des Gebietes bis beiläufig 3000' aufsteigend sehr gemein. Die behaarte Form häufig an den Granitwänden der Donauufer, an Waldabhängen hinter Niedernreith und auf der Haide; die kleinere Alpenform (G. Bocconii) auf höheren Bergen und Voralpen.
γ Auf Kalkfelsenschutt, auf dürren Jochen höherer Kalkgebirge bis ins Krummholz fast im ganzen Traunkreise und Salzkammergute, den Uebergang der von der Ebene aufsteigenden var. α in die Hochalpenform δ bildend. Häufig auf der Klinserscharte (Saxinger). In der Pernau und in der Hasel (Schiedermayr).
δ Auf den höchsten Kalkalpen auf Dachsteinkalk. Am Lahnafelde und der Speikwiese bis zum Plateau des Warscheneggs, am Pyrgas, hohen Priel, am hohen Nock, deren höchste Kuppen oft weithin überziehend. Am Schafberge, Steingebirge des Attersees, am Sattel bei Ebensee.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 25), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 23.01.2025

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