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Fluttümpel

Fluttümpel liegen als solche nur bei Ebbe vor. Wenn sich das Wasser zurückzieht, bleibt in Vertiefungen mit höher gelegenem Abfluss Wasserkörper mit reichhaltigem Leben zurück. Diese Tümpel sind vor allem im Frühjahr besonders interessant, denn dann sind sie noch nicht von Badenden und ihren Kindern mit Fangnetzerl belagert.
 
Hier sind Arten vorhanden, die ein Trockenfallen nicht vertragen würden. Die Artenzusammensetzung entspricht jener im oberen Sublitoral. Man muss also nicht einmal abtauchen, um diesen Bereich ein wenig kennenzulernen. Im Frühjahr beginnen die Algen neu auszutreiben, wie hier die verästelte Cystoseira, eine Braunalge. Daneben erkennt man die Tentakel der Wachsrose.
 
Die Cystoseira-Büschel bilden die "Strauchschicht" unter Wasser. Was sich im Geäst an Kleinstlebewesen verbirgt, ist ohne Lupe nicht zu erahnen.
 
Besonders interessant ist hier die Möglichkeit der Beobachtung von Fiederpolypen. Diese Nesseltiere gedeihen meist nur an der Decke von Felsvorsprüngen und Höhlungen in tieferen Bereichen.
 
Die zarten Nesseltierkolonien können hier sogar vom Boden senkrecht in die Höhe wachsen, was aber nur hier im abgegrenzten Fluttümpel gelingt. Der Grund liegt in der verminderten Sedimentation. Ein paar Meter weiter in dem zum Meer hin freien Felslitoral würde die täglich heran transportierte Schwebefracht diese feinen Strukturen innerhalb kürzester Zeit bedecken und zum Absterben bringen.
 
Neben Cystoseiren sind natürlich auch die Gabelzunge und diverse Grünalgen vertreten.
 
Gerade im Frühjahr wird man häufig den Gepunkteten Seehasen antreffen, ebenso wie diverse Schleimfische und Felsengarnelen.