Gewebe > Verdauungstrakt > Duodenum
(Schwein)
Der Zwölffingerdarm (Duodenum) misst beim Menschen eine Strecke wie 12 nebeneinander gelegte Finger (also 2 Handbreiten und noch ein wenig - es sind etwa 30 cm). Das Duodenum schließt direkt an den Pylorus des Magens an. Der Darm wird außen durch die einschichtige Tunica serosa (kurz: Serosa) begrenzt. Darunter liegt die Muskelschicht und es folgt die Submucosa (Bindegewebe). Darin liegen die Brunner-Drüsen, die von den Darmzotten durch die Lamina muscularis mucosae getrennt wird. Die Zotten selbst sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Sie werden von einem Saumepithel bedeckt. Zwischen den Zotten senken sich Kanäle in die Tiefe, die Lieberkühn- Krypten. An der Basis sind diese Krypten oft quer angeschnitten. Im Zwölffingerdarm findet die Hauptverdauung statt. Hier münden der Gallengang und die Bauchspeicheldrüse. Diese entleert ihre Verdauungssäfte mit den Enzymen Trypsin, Chymotrypsin, Amylase und Lipase in das Duodenum. |
Die Serosa ist ein einschichtiges Plattenepithel mit kleinen Lücken. Hier tritt Lymphe aus und verleiht dem Gedärm Glanz. Die Brunnerdrüsen sind mukös, sie erzeugen einen alkalischen Schleim, der den sauren Nahrungsbrei neutralisiert. Außerdem produzieren sie das Enzym Enterokinase. Dieses Enzym aktiviert die Enzymvorstufen aus der Bauchspeicheldrüse (Trypsinogen, Chymotrypsinogen). Die Enzyme Trypsin und Chymotrypsin haben ihr pH-Optimum im leicht alkalischen Bereich. Die Brunnerdrüsen münden in die Lieberkühn-Krypten. |
Auf einer Saumzelle befinden sich ca. 3000 Microvilli. Oberflächenvergrößerung! Im Bereich der Schleim erzeugenden Becherzellen ist der Saum unterbrochen. Enterozyten (oder Saumzellen) sind hochprismatische Zellen, deren Zellkern an der Basis liegt. Im Präparat sind sie daher leicht zu finden - die kräftig gefärbten Zellkerne liegen alle nebeneinander. Das Wechselspiel zwischen Ring- und Längsmuskulatur ermöglicht die peristaltischen Bewegungen des Darmes, wodurch der Nahrungsbrei weitergeschoben wird. Eine Kontraktion der Ringmuskulatur verengt den Darm, die Kontraktion der Längsmuskeln verkürzen den Darm. Durch die im Zottenbindegewebe enthaltenen Muskelzellen können die Zotten auch Vor- und Rückbewegungen entlang ihrer Längsachse ausführen: Vorstrecken und Rückziehen. Die gesamte Darmauskleidung ist in ständiger Bewegung. |