Aufnahmeorte > Tschechien > Wittinghausen
Koordinaten: 48°38'42.64"N, 14° 6'11.87"E
Von St. Thomas (Svatý Tomáš) sind es nur 300 m hinauf zur Burgruine Vítkův kámen (1035 m). Der Fichten-Hochwald weist hier einige waldfreie Flächen mit üppigem Heidelbeerbewuchs auf. Geologisch gesehen, befindet man sich im Gebiet des Eisgarner Granits. |
Die Ruine Wittinghausen wurde um 1220 von Witiko I. von Krumau erbauen lassen. Die Witigonen waren die Herren von Krumau, ein Adelsgeschlecht, das sich in 4 Linien aufspaltete. Eine davon waren die Rosenberger, welche 1302 die Burg übernahmen, nachdem die Witigonen ausgestorben waren. Das Wappen der Witigonen zeigt eine fünfblättrige Rose. Über Verschwägerung gab es eine enge Beziehung der Rosenberger zu den Herren von Walsee. 1602 ging die Burg (mit der gesamten Herrschaft Krumau) an Kaiser Rudolf II. Im 18. Jhdt ging die Burg an den Fürsten Schwarzenberg und wurde schließlich verlassen. Ein Zusammenhang mit der Ruine Falkenstein besteht darin, dass die Enkelin des Kalhoch von Falkenstein, Perchta von Falkenstein, mit Budiwoj von Krumau, einem Witigonen, verheiratet war. Ihr Sohn Zawisch von Falkenstein war ein Gegner des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl und wurde 1290 wegen Hochverrats geköpft. |
Ostseite mit Eingang |
Nordseite |
Westseite des Turms, den man vom Bärenstein aus gut sehen kann. |
Südseite |
Innen kann man für € 2,50 den Turm besteigen und wird mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Erfrischungsgetränke sind hier erhältlich und auf einer kleinen Bühne sitzt womöglich ein Musiker und trällert wohlklingende Lieder, in tschechischer Sprache und daher erträglich. |
Blick auf den Moldaustausee mit Oberplan (Horní Planá) und Untermoldau (Dolní Vltavice). Hier geht die Fähre nach Kyselov (ehemaliger Grenzübergang Diendorf/Kyselov). Hinter Oberplan erhebt sich der Berg Lysá (1288 m) und rechts davon der Hohe Pleschen (Velký Plešný, 1165 m). |
Blick auf Friedberg (Frymburk) |
Blick nach Süden über das Mühlviertel. Man kann auch den Verlauf der Donau erahnen und erkennt die Berge jenseits des Flusses. Dahinter ist das Alpenvorland noch gut auszumachen. Die Alpenkette muss wohl an einem dunstfreien Herbsttag fotografiert werden. |
Die Kirche von St. Thomas (Svatý Tomáš) wurde um 1258 erbaut. Der gotische Ursprung ist gut zu sehen. Während der realsozialistischen Zeit war das gesamte Gebiet Sperrzone, die Kirche drohte zu verfallen und wurde nach der "Samtenen Revolution" wieder restauriert. |
Aufnahmen: 11.06.2017 |
Quellen: Wikipedia: Vítkův hrádek Wikipedia: Witigonen Wikipedia: Zawisch von Falkenstein |