Österreich > Oberösterreich > Filzmoos bei Fugging
Koordinaten: 48° 4'28.23"N, 12°51'37.74"E
Das Hochmoor liegt in der Gemeinde Tarsdorf, nördlich der Ortschaft Fugging. Es handelt sich um ein ombrotrophes Latschenhochmoor, das durch Versumpfung entstand. Das Moor wurde bis Ende der 1960er Jahre abgetorft, Bäckereien und Brauereien schwörten auf Torf als Brennmaterial (ein alter Bauer erzählte mir das). Restflächen und wieder verwachsene Torfstiche sind vorhanden und sehenswert. Das Hagelunwetter 2022 richtete enorme Schäden an. Im Bild oben sieht man den Feldweg, der zum ehemaligen Latschenhochmoor führt. |
Am Ende dieses kurzen Waldstückes quert man einen noch wassergefüllten Entwässerungsgraben. Die Torfstiche sind nur mehr zu erahnen. |
Die Rotkiefern haben am Hagel besonders gelitten. Ihre Wetterseiten sind zum Großteil gelichtet. Im Winter 2024 kam dann ein gewaltiger Schneedruck dazu und auch der Borkenkäfer ist aktiv. Die ehemalige Moorfläche ist von der Heidelbeere großflächig bedeckt. Nach wenigen Metern erreicht man eine weitgehend baumfreie Fläche, die derzeit aufgeforstet wird. |
Im südöstlichen Teil sind noch vereinzelt Latschen zwischen den Rotkiefern anzutreffen. |
Im Bereich des eines alten Torfstiches gibt es viel Heidelbeeren und wie hier rechts im Bild zu sehen, die strauchförmige Kulturheidelbeere, die sich leider sehr stark auf dem für sie idealen Boden breit macht. Sie wird von Vögeln verbreitet, man ist chancenlos sie wieder loszuwerden. |
Einige kleinere Bulte sind von der Moosbeere überzogen. |
In Senken (ehemalige Torfstiche) stehen Horste des Scheiden-Wollgrases. |
Von den Heidelbeeren heben sich Rauschbeeren durch ihre blaugrünen Blätter ab. |
An wenigen Stellen treibt die Rosmarinheide truppweise aus. |
Einer der Hauptgräben, über die das Moor entwässert werden sollte. Das Gerinne fließt dann nach Norden hin ab und mündet im Huckinger See. Aufnahmen: 07.05.2024 |
Liste der beim Spaziergang durch den kleinen südöstlichen Bereich des Moores gesehenen Pflanzen: Ajuga reptans (in einer Streuwiesenfläche im Moor), Andromeda polifolia, Betula pubescens, Callitriche palustris, Cardamine pratensis plena (Wiesenfläche), Carex brizoides, Carex elata, Carex elongata, Carex vesicaria, Cirsium rivulare, Dicranum bergeri, Dryopteris carthusiana, Eriophorum vaginatum, Frangula alnus, Galium sp., Lychnis flos-cuculi (Wiesenfläche), Phragmites australis (am Waldrand), Picea abies, Pinus mugo, Pinus sylvestris, Polytrichum strictum, Potentilla erecta, Ranunculus acris (Wiese), Sorbus aucuparia (am Waldrand), Sphagnum fallax, Sphagnum magellanicum, Sphagnum rubellum, Trollius europaeus (Wiesenfläche), Urtica dioica, Vaccinium angustifolium x corymbosum, Vaccinium myrtillus, Vaccinium oxycoccos, Vaccinium uliginosum, Vaccinium vitis-idaea, Valeriana dioica. |
Aufnahmen: 28.03.1983 |