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Oberösterreich im Mittelalter

 
Versuch einer Beschreibung um das Jahr 1200

König im Heiligen Römischen Reich war damals Philipp von Schwaben (1198–1208), ein Staufer, quasi die Oberhoheit, die das Sammelsurium zusammenhielt, oder es zumindest versuchte. Das Herzogtum Bayern reichte in unserem Gebiet am Ende des 12. Jhdts bis an die Enns und also war auch Linz und fast der ganze der Rest hier bayrisch. Herzog von Bayern war der Wittelsbacher Ludwig I. (der Kehlheimer). Im Osten regierte der Babenberger Leopold VI. als Herzog von Österreich ein relativ kleines Herzogtum, war aber schon auch Herzog der im Süden angrenzenden Steiermark. Um 1200 reichte der Einfluss der Babenberger bereits bis zur Schlögener Schlinge. Das waren die großen "Player" zu dieser Zeit, in der offensichtlich laufend Veränderungen stattfanden.

Da war aber auch noch das Hochstift Passau mit seinem Bischof Wolfger von Erla, der zu allen genannten Herrschern beste Beziehungen hatte und des Reisens und Vermittelns nicht müde wurde. Entlang der Donau hinunter bis zur Schlögener Schlinge und das Mühlviertel hinauf waren die Lehen der Passauer angesiedelt. 1262 erreichte das Hochstift sogar die Reichsunmittelbarkeit und war den Herzogtümern ringsum im Rang gleichzusetzen. Der "Passauer Wolf", der sich vom Wappen des Wolfger von Erla herleitet, ist in vielen Gemeindewappen zu finden. Die geistliche Hoheit des Bistums Passau reichte zu dieser Zeit noch über Wien hinaus! So findet sich der "Passauer Wolf" in den Wappen von Andorf, Münzkirchen, Neufelden, Obernberg am Inn, Oepping, St. Aegidi, St. Marienkirchen bei Schärding, Wolfern, Ebelsberg, Mautern an der Donau, Pyhra, St. Pölten, Obertrum.

 

 

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