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Hänge-Birke

(Betula pendula)

IV — V Home lichte Wälder, Vorgehölze
10 — 20 m indigen LC
Synonyme: Betula alba, Betula verrucosa, Weiß-Birke; E: Silver Birch, IRL: Beith gael. Makrophanerophyt, coll-sa. Die heurigen Äste sind warzig. die Laubblätter sind kahl. Die Laubblattspreite ist rhombisch bis 3-eckig und lang zugespitzt. Die Rinde ist reinweiß und glänzend (Lit). Sie heißt Hängebirke, weil ihre feinen Zweige überhängen (lat. pendere = hängen). Der Name lat. betula wurde von Plinius verwendet, soll sich aber vom gallischen betu (= Birke) ableiten (Lit). Der deutsche Name stammt vom germanischen bher[ə]ĝ = glänzen, leuchten und geht auf die weiße Rinde zurück. Auch das engl. bright lässt sich so ableiten (Duden Etymologie 1963). In Oberösterreich: d´Birá (Birán) und davon ´s Birát = Birkenwäldchen. Davon stammen Ortsnamen wie Pirath, Pyret udgl. ab (Lit). Aufnahme: 06.04.2020 Weißkirchen
 
Betula pendula
 
 
Betula pendula
13.07.2014 Pucking
 
18.06.2017 Plöckensteiner See
 
 Betula pendula
 
 
 Betula pendula
28.03.2009 Pucking

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1876

"372. B. alba. L. spec. (Weisse B.)
Baum bis 60' Höhe erreichend, auf höheren Bergen oft strauchartig, Rinde des Stammes grau, rissig, an jüngeren Stämmen mit glatter, weisser, von kleinen, schwärzlichen Linien bezeichneter, weicher, feiner, ablöslicher Oberhaut; Zweige dünn, biegsam, ruthenförmig, zuweilen herabhängend (B. pendula Roth), glatt oder zuweilen von harzigen Punkten warzig (B. verrucosa Ehrh.) Blätter gestielt, 3eckig oder eiförmig, an der Basis manchmal herzförmig, spitz oder zugespitzt, am Rande von spitzen Zähnen ungleich oder doppeltgesägt, an der Basis ganzrandig, kahl, hell- oder gelblichgrün, unterseits behaart, lichter in der Jugend, im Alter steif, glänzend, verkahlend. Kätzchen walzlich; männliche: an den Enden der Zweige meist gepaart sitzend, überhängend, 1,5—3" lang, gelb; weibliche: seitenständig, einzeln, ziemlich langgestielt, anfangs aufrecht, zuletzt überhängend, nur 4—6''' lang, sehr dünn, grün, mit purpurnen Narben. Zapfen länglich, walzlich, braun, 1—1,5" lang, dick. Das harte, weisse, zähe, grobfaserige Holz ist gutes Brenn- und Kohlenmaterial, und wird von Wagnern, Müllern, Drechslern benützt; aus den schlanken Ruthen werden Besen und Flechtwerke gemacht; die fast unverwesliche Rinde legt man unter Schwellen; aus dem Saft, der aus dem angebohrten Stamm quillt, wird das zuckerhältige Birkenwasser gewonnen, und aus den Blättern mittelst Alaun das Schüttgelb zum Färben der Wolle bereitet.
April — Mai


Aendert ab:

  • α deltoidea. (B. alba fl. suec. — B . verrucosa Ehrli. — B. pendula Schr. — B . oderata et laciniata R. ic.) Blätter im Umrisse 3eckig, an der Basis am breitesten, meist in den Blattstiel zugespitzt und dadurch rautenförmig-3eckig, selten an der Basis abgestutzt oder herzförmig, langzugespitzt, doppelt gesägt, oft mit tiefen Einschnitten, sehr selten sogar fiederlappig, sammt Blattstielen und Zweigen kahl, höchstens in der ersten Jugend etwas zerstreut-behaart; Blätter der Stock- und Wurzeltriebe sammt Blattstielen und Zweigen unterseits mehr minder weichhaarig bis kurzzottig. Früchte rostgelb, breitgeflügelt, Flügel doppelt so breit als der Same. Baum 20 — 60' hoch.
  • β ovata. (B. alba var. δ et ε fl. suec. — B. pubescens Ehrh. non Koch. — B . glutinosa Wallr. — B . pendula R. ic.) Blätter eiförmig, gegen die Mitte am breitesten, an der Basis abgerundet, kurz zugespitzt, ungleich- oder doppelt-sägezähnig, in der Jugend unterseits sammt den Blattstielen und Zweigen weichhaarig bis zottig, im Alter nur in den Winkeln der Seitennerven gebärtet oder ganz kahl. (B. carpatica Ehrh. non Koch.) Früchte mehr minder breit oder schmalgeflügelt, meist strauchartig, oft nur 1' hoch.

α Häufig auf Quarzsandboden, Tertiärsand, Granit höchstens 3000' aufsteigend, im Becken von Linz und auf den Mühlkreisbergen ganze Wäldchen bildend, im übrigen Gebiete unter Laub- und Nadelholz gemischt. Sehr zerstreut und selten auf den Kalkvoralpen. (Spielarten mit hängenden
Zweigen oder mit halbfiederspaltigen Blättern kommen in mehren Gärten gezügelt vor.)
β Selten. Auf Gebirgs- Torfmooren im Mühlkreise bei Hellmonsödt, Sandel, Königswiesen, Weissenbach a. W., Waldhausen. Im Hochwalde am Ufer des Blöckensteinersee’s u. s ., auf der Dreisesselbergkette. In subalpinen Mooren, z. B. zu Edelbach bei Windischgarsten.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, II. Band (Seite 310), Linz 1876, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 13.12.2024

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