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Stiel-Eiche

(Quercus robur)

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15 — 40 m indigen LC
Früchte
Synonyme: Quercus pedunculata, Sommereiche. Makrophanerophyt, coll-um. Junge Äste sind völlig kahl. Der Fruchtstand ist 2-4 cm lang gestielt, die Eicheln sitzen also an einem längeren Stiel und daran erkennt man die Stieleiche leicht. Die Laubblätter sind ungleichförmig gelappt und geöhrt. Die Bäume werden sehr alt, das Höchstalter beträgt 500 - 800 Jahre. Die Stiel-Eiche ist die einzige Eichenart in Auwäldern (Lit). Eichenrinde von jungen Zweigen hat eine adstringierende Wirkung und kann bei Durchfallerkrankungen verwendet werden. Sie wurde auch als Gerberlohe in der Lederherstellung genutzt. Österreichweit ist die Art ungefährdet, im alpinen Bereich beinahe gefährdet (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Rote Liste der Weltnaturschutzunion (ganz exakt ist die Kartendarstellung allerdings nicht, denn im Mühl- und Waldviertel gibt es die Stiel-Eiche sehr wohl).
 
Stamm
Aufnahmen: 17.08.2018 Marchtrenk
 
noch nicht belaubt
Aufnahme: 06.04.2020 Weißkirchen
 
Herbstfärbung
Die Blätter bleiben nach der Herbstfärbung meist noch lange am Baum, zum Teil über den ganzen Winter hindurch. Die Eiche war bei den Germanen dem Kriegs- und Gewittergott Donar (Donnerstag) geweiht. Bei den Kelten hieß der Baum Dair (so auch im Irischen), wovon sich der Begriff Druide (kulturelle Elite bei den Kelten, Eichenkundiger) ableiten soll (Lit). Miraculix sitzt auf Eichen und schneidet Misteln. Aufnahme: 31.10.2020 Weißkirchen
 
Quercus robur
26.03.2005 Hasenufer bei Pucking    
 
Quercus robur
20.05.2007 Traun
 
Blüten
Blüten
 
Quercus robur
Aufnahmen: 18.04.2009 Pucking
 
Blüten
Aufnahme: 01.05.2013 Weikerlsee
 
Knospen
Aufnahme: 04.01.2021 Pucking

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1876

"380. Qu. pedunculata. Ehrh. (Qu. Robur a L . fl. suec. — Qu. racemosa Lam. — Qu. femina Mill. — Qu. fructipendula Schkr. Stieleiche, Loheiche, Sommereiche, Früheiche.)
Baum bis 150' Höhe und bis 8' Dicke und ein 1000jähriges Alter erreichend, schlanker, schneller wachsend, als Qu. sessiliflora, Rinde aschgrau oder schwärzlich, sehr rissig, der Aeste und jungen Triebe grünlich und glatt; Holz sehr hart, dicht, lichtbraun. Blätter sehr kurzgestielt oder fast sitzend, jung gelblichgrün, sehr weich, ganz kahl, alt lederig, dunkelgrün, länglich - verkehrteiförmig, an der Basis ausgerandet oder in den Blattstiel verschmälert, buchtig-gelappt, Lappen stumpf oder stumpflich, ganzrandig oder manchmal wirtelig gezahnt, Blattstiele bei 1—3''' lang und wie die heurigen Aestchen kahl, im heurigen Herbste schon abfallend, Nebenblätter hinfällig. Männliche Kätzchen seitenständig, gehäuft, unterbrochenblüthig, schlaff, hängend, gelb. — Weibliche Blüthen mit purpurnen Narben, so wie die Früchte je zu 2—3 an einem achselständigen Stiele ährig beisammensitzend, Stiele anfangs zur Blüthezeit klein, zur Fruchtreife aber sehr verlängert, viel länger als die Blattstiele, 2—4" lang. Früchte walzlich-eiförmig, länger als die der vorigen Art, vorne mit kurzem Spitzchen grünlichbraun, Becherschuppen eiförmig, an der Spitze breit, 3 eckig, angedrückt, knorpelhart. Von dieser Art kommen die durch den Stich der Gallwespe in ihre Fruchtbecher entstandenen Auswüchse, die Knoppern, in den Handel, und zwar die geschätztesten aus der Levante. Das Holz wird vorzüglich zu Hammergerüsten für Sensen- und Zerrennwerke verwendet. Nutzen der Eicheln wie bei voriger Art.
Anfangs Mai


Auf sonnigen Wiesen, Hügeln, in Vorhölzern untermischt, an Bach- und Flussufern, in Auen. Bis 2000' aufsteigend, über Granit, Alluvium, Sandstein und Kalk, häufiger als die vorige Art, aber nirgends geschlossene Bestände bildend. Am Freinberge und im Zauberthale bei Linz, an Rändern des Kirnbergforstes, auf Wiesen in Urfahr, z. B. bei Heilham , Magdalena , auf tertiären, kalksandigen Hügeln des Pfennigberges, überhaupt häufiger im unteren als oberen Mühlkreise. Zahlreicher um Wels, Lambach, Kremsmünster in Auen und an Ufern der Traun, Krems. Um Steyr, um Kirchdorf in der Wartbergerau u. s. w., sehr zerstreut im Innkreise und Salzkammergute.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, II. Band (Seite 317), Linz 1876, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
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 Letzte Bearbeitung 23.12.2024

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