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Herbstzeitlose

(Colchicum autumnale)

VIII — X Home Fettwiesen, Auwälder
5 — 30 cm indigen LC
Colchicum autumnale
Synonyme: Bulbocodium autumnale, Colchicum crociflorum. Geophyt, coll-sa. Die purpurnen Perigonblätter sind unten zu einer langen Perigonröhre verwachsen. Zur Blütezeit sind keine Blätter zu sehen. Wenn die Blätter im Frühjahr erscheinen, dann wiederum sind keine Blüten zu sehen. Nach der Befruchtung wird der Winter überdauert und erst im Frühjahr treibt neben den Blättern ein Fruchtträger aus. Die Pflanze ist sehr giftig, sie enthält das Zellgift Colchicin (Lit). Colchicin hemmt die Mitose, eine Zellteilung unterbleibt. Die Art kommt in allen österreichischen Bundesländern vor. Sie ist im Böhmischen Massiv und in den Alpenvorländern beinahe gefährdet (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Rote Liste der Weltnaturschutzunion bzw. Royal Botanic Gardens KEW.
 
Colchicum autumnale
21.08.2008 auf der Hangwiese beim Ziehberg, Ansfelden
 
Colchicum autumnale
21.08.2008 beim oberen Waldrand der Puckinger Leiten
 
Colchicum autumnale
Im Gegensatz zum Bärlauch sprießen die Blätter der Herbstzeitlose ansatzlos mit der gesamten Blattspreite aus dem Boden, der Bärlauch jedoch mit einem dünnen, weißlichen Blattstiel! Wer Herbstzeitlosenblätter mit Bärlauchblättern vermischt, um sich ein feines Gericht zu bereiten, wird mit einiger Sicherheit an der Vergiftung sterben ("Einmalspinat")! Aufnahme: 03.04.2020 Pucking
 
Colchicum
20.02.2014 Pucking
 
 
 
Aufnahme: 23.04.2020 Pucking
 
 
 
Aufnahmen: 02.06.2020 Pucking

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1873

"232. C. autumnale (Herbstzeilose, Herbsttulpe.)
Zwiebel eiförmig, 1—3 blüthig, eirund, mit dunkelbraunen Schalen umkleidet, im Herbste blühend, 1—3 einzelne Blüthen aber keine Blätter treibend, im Frühjahre des folgenden Jahres erst Blätter und Frucht entwickelnd; Blätter breitlanzettlich, stumpf oder spitzlich, ganzrandig, flach, aufrecht, glänzend grün, etwas fleischig, am Grunde von der scheidigen Fortsetzung der Zwiebelschalen umschlossen, allda röhrig - zusammengerollt und die Kapsel in ihrer Mitte einschliessend. Blüthen trichterig-glockig, Perigonsaum lila oder rosenroth, Perigonröhre bis 0,5' lang, bei sechsmal länger als der Saum, weiss, fleischig. Kapsel braun. Samen anfangs weiss, zuletzt aussen schwärzlich, innen blassgelb, ein scharfgiftiges Alcaloid: Colchicin enthaltend, offizinell und besonders in Tinkturform gegen Gicht und Wassersucht in Anwendung. Zuweilen erscheinen Pflanzen, die im vorigen Herbste nicht zur Blüthe gelangten, im Frühjahre mit Blüthen und Blättern zugleich, sie sind aber immer niedriger, die Perigonröhre von den Blättern scheidig umschlossen, der Saum kürzer, schlaffer, theilweise grünlich, und ihre Befruchtungsorgane meist verkümmert.
Ende August — Oktober


Auf feuchten Wiesen und Grasplätzen im ebenen sowohl, als im gebirgigen Theile des ganzen Gebietes höchst gemein, meist in grossen Heerden. Die im Frühjahr blühende Form C. vernum Schrnk. seltener, einzeln und zufällig, z. B. in der Hühnersteige bei Linz (April 1840), bei der Kirchenmühle bei Kirchdorf (April 1862)."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, I. Band (Seite 186), Linz 1873, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 10.05.2025

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