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Blaues Pfeifengras

(Molinia caerulea)

VII — IX Home Niedermoorwiesen, Pfeifengraswiesen
50 — 100 cm indigen LC
Habitus
Synonyme: Aira caerulea, Festuca caerulea, Molinia sylvatica, Besenried. Hemikryptophyt, coll-sa. Die Pflanze sieht dem Rohr-Pfeifengas sehr ähnlich, ist lediglich kleiner. Die Laubblattspreite ist 2 — 12 mm breit. Die Antheren sind violett (Lit). Die Art kommt in allen österreichischen Bundesländern vor. Sie ist in der Böhmischen Masse und im nördlichen Alpenvorland beinahe gefährdet, im pannonischen Raum gefährdet und im südöstlichen Alpenvorland stark gefährdet (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW.
 
Habitus
Das Gras wächst horstig.
 
Ährchen
Die Hüllspelzen sind spitz, die Deckspelzen abgerundet.
 
Blätter
Aufnahmen: 15.08.2012 beim Steyr-Ursprung

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1873

"70. M. caerulea. Mönch. (M. variabilis Wib. — M. sylvatica Link. — Aira caerul. L . sp. — Melica caerul. Lmant. — Festuca caerul. D. C. — Enodium caer. Gaud. — Hydrochloa caerul. Hartm. Blaue M.)
Wurzelstock zaserig, auslaufend, zuweilen einzelne Halme, zuweilen einen dichten Rasenstock gedrängter Halme und Blätterbüschel treibend; Halme 2 — 5' hoch, an der Basis bescheidet, fast zwiebelig, bis fast zur Hälfte beblättert, oberwärts nackt, sammt den Blättern und Blattscheiden starr, aufrecht, kahl; Blätter lineal, zusammengerollt, oder flach. 1—6''' breit, kahl oder zerstreut behaart, gras- oder meergrün. Blattscheiden aussen gestreift, innen spiegelnd glatt, an der Mündung statt des Blatthäutchens mit einem Wimpernkranze besetzt. Rispe 3"—1 ' lang, lineal, zusammengezogen, zur Blüthezeit etwas geöffnet, Aeste aufrecht abstehend, starr, rauh, ungleich lang, längere und kürzere wirtelig beisammenstehend; Aehrchen lanzettlich, grannenlos, trübblau mit violetten Staubkölbchen, oder gelblichbraun mit rostbraunen Staubkölbchen 2 —4blüthig. Durch die besondere Starrheit aller Theile auffallend.
Aug. — Sept.


Aendert ab:

  • α genuina. (A. caerulea L . spec.) Halme bis 3' hoch, meist vereinzelt, oder zu wenigen beisammen, Blätter schmallineal, meist eingerollt, 1—2" breit. Aehrchen schwärzlichblau, Staubkölbchen violett.
  • β turfosa. Riesenform. Wurzelzasern derb, hell rothbraun, torfbildend; Halme sehr viele aus einem sehr gedrungenen Rasenhügel (senkrecht) aufrecht, an der Basis mit gestreiften, lichten Scheiden umhüllt, zwiebelig verdickt, 5' hoch, sammt Blättern und Blattscheiden meergrün; Blätter flach, breitlineal, 0,5" breit, fast schilfartig. Aehrchen gelbbraun und violett gescheckt, mit rostrothen Staubkölbchen. In Wesenheit von der gemeinen Dorne nicht verschieden, aber in ihrem ganzen Erscheinen sehr auffallend.

 

  • α Auf feuchten Wiesen, an Wassergräben, besonders auf Donaualluvium, z. B. massenhaft auf den Wiesen zwischen dem Posthof und der Donau, in Donauauen auf Wellsand. Auf sumpfigen Wiesen längs der Budweiserbahn in Urfahr. Am häufigsten auf Granitunterlage im Mühlkreise, allwo Besen aus diesem Grase gebunden werden, u. s. auf Sumpfwiesen im ganzen Gebiete.
  • β Auf Moorwiesen, in Torfstichen auf Hochebenen der Ausläufer des böhmischen Waldes. Im Föhrauer Torfstich zu Hellmonsödt auf Torfpolstern in Gesellschaft von Eriophoron vaginatum , ebenso im Künauer Torflager bei Weissenbach a. W. im unteren Mühlkreise. Im Hirschleithnergraben im Wilheringerforste ( Schiedermayr)."
Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, I. Band (Seite 64), Linz 1873, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 20.12.2025

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