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Gewöhnliches Hornkraut

(Cerastium holosteoides)

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5 - 40 cm indigen LC
Blüte
Synonyme: Cerastium vulgatum, Cerastium caespitosum, Cerastium triviale, Cerastium fontanum ssp. vulgare. Chamaephyt, coll-sa. Alle Laubblätter sind sitzend. Die Kronblätter sind etwa so lang wie der Kelch. Obere Hochblätter und Kelchblätter mit Hautrand, 5 Griffel, 10 Staubblätter, Stängel mit abstehenden Haaren. Ausdauernde Pflanze mit vegetativen Trieben am Grund (Lit). Cerastium zu gr. kéras = Horn: Die Früchte ragen wie ein Horn aus dem Kelch.
 
sitzende Laubblätter
Die Pflanze wächst selten bei weniger als 20% relativer Beleuchtungsstärke, also eher im Halblicht an mäßig nitratreichen Standorten auf mittelfeuchten Böden (Lit).
 
Behaarung
 
 
Horst
30.04.2012 Pucking

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1885

"1281. C. triviale Link. (C. vulgatum L. fl. suec. — (C. viscosum L. Herb. Gemeines H.)
Wurzel spindeligfaserig, nebst den blühenden Stengeln kurze Schösslinge oder doch Knospen treibend. Stengel 3"—1' hoch, liegend, aufsteigend, zuletzt an der Basis wurzelnd und dann rasig, einfach oder ästig, sammt den Blüthenstielen und Blättern kurzhaarig, seltener drüsigklebrig oder fast kahl, an der Basis oft purpurbraun. Blätter dunkelgrün ins Bläuliche ziehend, ganzrandig, die untersten oval oder länglich, stumpflich, keilförmig in den Blattstiel verlaufend, die oberen lanzettlich, sitzend, jene der unfruchtbaren Schösslinge sitzend, kleiner, sonst gleichgestaltet, näher aneinandergerückt. Blüthen in endständiger, 1—3 blüthiger oder mehrgabeliger, anfangs gedrungener, später lockerer Trugdolde. Deckblätter und Kelchzipfel a m Rücken krautig und behaart, am Rande und an der Spitze trockenhäutig und kahl. Kronblätter weiss, klein, 3—4''' im Durchmesser, so lang oder etwas länger als der Kelch. Staubgefässe 10, kahl. Griffel 5. Die fruchttragenden Blüthenstiele bald so lang als der Kelch, bald 2—3mal länger, nach dem Verblühen seitwärts geneigt, zuletzt wieder aufrecht. Kapseln mit 10 Zähnen aufspringend. Im Frühjahre des ersten Jahres wurzelt die Stengelbasis noch nicht, auch fehlen dann öfter die Wurzelschösslinge, in diesem Zustande ähnelt sie dem C. semidecandrum, von welchem sie durch die constanten 10 Staubgefässe sich unterscheidet, im Herbste des ersten Jahres und späterhin wurzeln die Stengel, treiben Schösslinge und bilden zuletzt einen kurzen, lockeren, schwer auszuziehenden Rasen, und sie ähnelt dann dem C. sylvaticum und C. alpinum, ist aber von ersterer Art durch einen viel zarteren und niedrigeren Wuchs, von der zweiten durch viel kleinere Kronen zu erkennen.

Mai — Herbst.

Aendert ab:

  • α hirsutum Neilr. (C. vulgatum Curt. — C. viscosum E. B. — C. triviale Rchb. ic.) In allen grünen Theilen gleichförmigkurzhaarig, nicht klebrig,
  • β glandulosum Neilr. Blüthenstiele und Kelche mit drüsigklebrigen Haaren besetzt.
  • γ glabratum Neilr. (C. holosteoides Fries.) Blätter und Kelche ziemlich kahl. Stengel 1 reihig- behaart, nicht klebrig.
  • δ alpinum Koch. Blätter verhältnissmässig kürzer und breiter. Kronen etwas grösser, sonst alles wie bei var. α, deren Stelle sie auf höheren Alpen vertritt, an niedrigeren Standorten in selbe übergeht.

Auf Wiesen, Triften, auf Neubrüchen, an Wegen, Rainen ohne allen Unterschied der geologischen Unterlage.
α Sowohl in niedrigen als bergigen Gegenden des ganzen Gebietes sehr gemein.
β Seltener und vereinzelt unter var a. Ueber Traunalluvium der Haide, an Wegrändern bei Hörzing, an Eisenbahngräben zwischen Neubau und Wels. Am Ufer der Ager zwischen Stadl bei Lambach und Schwanenstadt (Saxinger).
δ Im Krummholze der Kalkalpen, z. B. am grossen Priel, Pyrgas, Warschenegg, zuweilen von den Almhütten bis zum Plateau aufsteigend.
γ Ist bisher im Gebiete noch nicht beobachtet worden.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, IV. Band (Seite 57), Linz 1885, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.

 

 Letzte Bearbeitung 02.07.2023