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Wilde Karde

(Dipsacus fullonum)

VII - VIII Home Bachufer, Waldschläge (Auwald)
80 - 170 m indigen LC
Blütenstand
Synonym: Dipsacus sylvestris. Hemikryptophyt, coll-mont. Die Stängelblätter sind sitzend und am Grund paarweise miteinander zu einem schüsselförmigen Wasserbehälter verwachsen. So eine kleine Wasserpfütze nennt man Phytotelm (kennt man auch von Astlöchern; stellt ein "Miniatur-Biotop" dar). Die Spreublätter sind länger als die Blüten und haben eine gerade Spitze (nicht gekrümmt). Stängel und Blütenstiele und der Blattmittelnerv auf der Unterseite sind stachelig. Die oberen Stängelblätter sind gekerbt bis ganzrandig (Lit). Aufnahme: 21.07.2014 Pucking
 
Habitus
12.07.2020 Pucking
 
obere Stängelblätter
Die oberen Stängelblätter bilden keine Schüssel. Aufnahme: 05.07.2020 Pucking
 
Phytotelm
An den unteren Stängelblättern ist die wassergefüllte Schüssel gut zu erkennen.
 
Phytotelm
Aufnahmen: 02.06.2020 Pucking
 
mittlere Stängelblätter
Aufnahme: 23.06.2020 Pucking
 
Habitus
Die Volllichtpflanze gedeiht an mäßig warmen bis warmen, stickstoffreichen Standorten auf wechselhaft frischen bis durchfeuchteten, meist kalkhaltigen Böden (Lit).
 
Blütenstände
 
 
Blüten
 
 
Stängel

16.07.2009 Traunau bei Hasenufer (Pucking)

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1876

"490. D. sylvestris. Huds. (D. fullon. var. α L. sp. Wilde K.)
Wurzel rübenförmig. Stengel steif - aufrecht, 2—6' hoch, kahl, hohl, kantig, an den Kanten stachelig, oberhalb ästig, selten einfach. Blätter lichtgrün, steif; Wurzelblätter rosettig, kurzgestielt, länglich-verkehrteiförmig, stumpf oder spitz, ungleichgekerbt, gewimpert und besonders oberseits mit einzelnen Stacheln bestreut, sonst kahl; Stengelblätter mit breit verwachsenen Basen gegenständig sitzend, länglich - lanzettlich, ungetheilt, ganzrandig, gesägt oder eingeschnitten gesägt, spitz oder zugespitzt, kahl, ungewimpert, am Kiele und manchmal auch am Rande stachelig. Köpfchen gross, 2—3" lang, eiförmiglänglich. Hüllblätter lineal - pfriemlich, kahl, stachelig, bogig aufsteigend, sehr ungleich, die längeren länger als das Köpfchen. Spreublättchen stachelig gewimpert, in einen geraden, biegsamen, pfriemlichen Stachel auslaufend, Blumen dunkellila.
Juli — Aug.


An Wegen, Ufern, in Auen, auf Schutt. Auf Donaualluvium und Löss in der Passauer Gegend, um Jochenstein, Engelszell bis Mauthausen hinab stellenweise. Am Salzachufer bei Seebach; um Weyer; an Traunufern bei Ebelsberg, Steyr, an der Krems bei Kremsmünster; an Strassengräben längs den Hauptstrassen, bei Ebelsberg in Traunauen, auf Kalkalluvium der Haide; um Aistersheim, Ried, Braunau, Reichersberg. Zwischen Ischl und Ebensee u. s. zerstreut, Standort wechselnd."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, II. Band (Seite 419), Linz 1876, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Anmerkung: Bei Duftschmid ist Dipsacus fullonum die Weberkarde (heute: Dipsacus sativus), eine Art, deren Spreublätter kürzer als die Blüten sind und zurückgekrümmte Spitzen aufweisen.

 

 Letzte Bearbeitung 25.02.2024