Dipsacales > Caprifoliaceae > Valeriana officinalis agg.

Echter Baldrian

(Valeriana officinalis agg.)

VI - VII Home Auwald, Bachufer
50 - 150 cm indigen LC
Blüten
Hemikryptophyt, coll-mont. Alle Laubblätter sind gefiedert, die Krone ist rosa bis weiß (Lit). Bei uns gibt es 3 Unterarten, die ich anhand der Fotos nicht unterscheiden kann. Die Bilder aus Pucking stammen aus dem Auwald. Die Blätter tragen durchwegs 5 - 7 Fiederpaare, die Blüten sind weiß mit einem rosa Anflug. Von der Heilpflanze werden die Rhizome verwendet. Sie wirkt beruhigend. In der Apotheke werden Baldriantropfen und Tabletten angeboten. Getrocknete Wurzeln riechen nach Schweiß (Isovaleriansäure = 3-Methylbuttersäure) und haben eine anziehende Wirkung auf Kater, die da eine läufige Katze vermuten.
 
Stängelblätter
23.06.2020 Pucking
 
Früchte
27.07.2020 Pucking
 
Habitus
26.06.2020 Traun
 
Blütenstand
 
 
Blütenstand
13.07.2014 Pucking
 
Grundblätter
Aufnahme: 19.04.2008 Pucking
 
Blütenstand
 
 
Stängelblätter
13.07.2005 Traun

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1876

"482. V. officinalis. L. ( V. sylvestris Clus. Gebräuchlicher B.)
Wurzelstock schief oder senkrecht abgebissen, dunkelbraun, mit langen, zähen, verschlungenen Zasern büschelig besetzt, mit kurzen Haaren besetzt, innen weisslich mit grünlichem Ringe um das Mark, von eigenthümlichem, durchdringendem, unangenehmem Geruche und scharfem, bitterem, zusammenziehendem Geschmacke: meist treibt der Wurzelstock unterirdische Ausläufer, die an der Spitze sich verdicken, daselbst wurzeln, allda Blätterbüschel und im folgenden Jahre Stengel und Blüthen treiben, während ihr hinterer Theil abstirbt und sich von der Mutterpflanze ablöst. Stengel aufrecht, röhrig, gefurcht kahl oder unterhalb sammt den unteren Blättern rauh haarig, einfach. Blätter dunkelgrasgrün, sämmtlich fiederschnittig, Abschnitte feinlineal bis elliptisch, spitz oder stumpflich , ganzrandig bis grobgesägt. Blüthen weiss, zuweilen röthlichgeschminkt, am wiederholt 3theiligen Stengelende in doldentraubiger Trugdolde, alle zwittrig, gleich-förmig.
Ende Mai — Aug


Aendert ab:

  • α minor. (V. officinalis Plenk ic. — V. angustifolia Tausch). Stengel 1 — 2' hoch. Blätter 6 — l0paarig, Abschnitte lineal, 0,5-3''' breit, die der oberen Blätter fädlich, kammförmig-genähert, ganzrandig, nur die unteren zuweilen schwachgesägt. Mai — Juni.
    Dürfte wohl als gute Art betrachtet werden. Schon die ganze Tracht der Pflanze unterscheidet sie, ohne dass allmählige Uebergänge nachzuweisen wären, von V. officinalis L., sodann blüht sie einen ganzen Monat früher als diese und kömmt auf trockenem, schotterigem Kalkboden vor, während V. officinalis feuchten Boden bedarf, übrigens ohne Unterschied des chemisch-geologischen Substrats.
  • β major. (V. officinalis flor. dan.) Stengel 2—5' hoch. Blätter 6 — l0paarig, Abschnitte der Stengelblätter lanzettlich, 3—6''' breit, grobgesägt, nur die der oberen Blätter zuweilen ganzrandig, Abschnitte der seitlichen Blätterbüschel grösser, öfter elliptisch bis eilanzettlich, bis über 1" breit eingeschnitten. Die Form und die vorige gehen häufig ineinander über. Juni — August.
  • γ sambucifolia. (Val. sambucifolia Mik. — V. repens Host.) Stengel 2—4' hoch. Blätter 4 — 5paarig; Abschnitte der unteren Blätter eilanzettlich, grobgesägt, der oberen lanzettlich, schmäler und schwächer gesägt bis ganzrandig. Das Merkmal der armpaarigen Blätter ist nicht beständig, da die Anzahl der Paare an ein und derselben Pflanze oft wechselt, und auch bei var. a zuweilen vorkömmt. Juni — August.

Var. α über trockenem, schotterigem Kalkboden, im Gerölle der Voralpen. Im Stoderthale; am Schoberstein bei Steyr (Brittinger), am Freythofberg bei Neustift, am Risshügel, in der Rumplmayrreith am Gerstenberg, im Bodinggraben u. s. auf Voralpen um Windischgarsten und Molln. Auf Kalkgerölle an der Strasse von Kirchdorf nach Leonstein (Schiedermayr).
Var. β auf sumpfigen, moorigen Wiesen, im feuchten Wellsande der Auen und sonst an nassen Waldstellen, in Holzschlägen, ohne Unterschied der Gesteinunterlage, sowohl in ebenen als bergigen und subalpinen Gegenden des ganzen Gebietes gemein. Um Linz zunächst in den Donauauen, dichte Gruppen bildend.
Var. γ in Schluchten an feuchten Waldstellen, an Quellen, Bachufern der Kalkvoralpen, z. B. auf der Schedlbauernalpe bei Klaus, auf Waldblössen am Pyrgas. Im Stoder und um Windischgarsten. Vereinzelt auch sonst auf kalkreichem, besonders thongemengtem Boden. Bei Kremsmünster nächst der Papiermühle, im Kriftnergraben.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, II. Band (Seite 412), Linz 1876, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
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 Letzte Bearbeitung 14.03.2024