"733. G. acaulis L. (Kurzstengeliger E. — Bündniss.)
Wurzelstock walzlich, schief, abgebissen, dickfaserig, zuweilen mehrköpfig, jeder Wurzelkopf eine ausgebreitete Blätterrosette treibend. Stengel aufrecht, bald zum Unmerklichen verkümmert, bald bis 3" lang, 4kantig, einfach, armblättrig, sammt Blättern kahl. Grundständige Blätter rosettig, bald nur 3''', bald bis 10" breit, bald steif und lederig, bald weich, oval, elliptisch oder lanzettlich, 1—3 nervig, dunkelgrün; Stengelblätter viel kleiner, sitzend, Blüthe eine einzige endständige. Kelch 5spaltig. Krone in der Regel lang oder länger als der Stengel 1,5—2 auf Alpengipfeln kaum 1" lang, keuligglockig, 5spaltig, aussen trübblau oder violett, innen dunkelazurblau mit 5 lichtgelblichgrünen dunkelviolettpunktirten Streifen im Schlunde; Kronzipfel ungefranst, Kronschlund nackt. Durch die grossen Rosettenblätter, den kurzen mit nur 1 — 3 Blätterpaaren besetzten Stengel, deren oberstes Paar meist fast hüllenartig an die Basis des Kelches gerückt ist und die grosse Blüthe ausgezeichnet.
Auf Voralpen Mai — Juni. Auf Alpen Juni — Juli
Aendert ab:
- α firma Neilr. (G. acaulis Jacq.) Blätter lederig, steif. Kelchzipfel aus breiterer Basis verschmälert lanzettlich, an die Kronröhre angedrückt oder nur wenig abstehend; Bucht der Kelchzipfel in der Regel spitz, seltener stumpf oder abgestutzt.
- β mollis Neilr. (G. excisa Prcl.) Blätter weich. Kelchzipfel aus etwas verschmälerter Basis eilanzettlich abstehend, kürzer und breiter als bei var. α. Bucht der Kelchzipfel abgestutzt, theilweise auch spitz, je nachdem die die Kelchblätter verbindende Haut mehr minder entwickelt ist.
Beide Varietäten haben dieselbe Tracht und gehen ineinander über. Auf Voralpenwiesen und grasigen steinigen Jochen der Kalkalpen (2000 — 7000').
- α Im Traunkreise und Salzkammergute gemein hie und da in die Ebene herabsteigend, auf den höheren Gipfeln oft zwergartig. Am Almkogel, im Veilchenthale, am Redtenbache, auf der Seeleithen, am Pfaffenstein, Ennsberg, Dürrensteg, bei Klaus; auf dem hohen Nock, Grestenberg, sehr häufig auf allen Stoderalpen, am hohen Priel bis 5000' aufsteigend. Am Traunstein, Schönberg, am Dachsteingebirge bis zum See herab, am Kranabittsattel, Schafberg, am Steingebirge — Kalkform — am Wienerwege bei Michldorf mit rosenrother Blüthe (Schiedermayr).
- β Selten bisher mit Sicherheit nur auf der Klinserscharte im Hinterstoder und auf Alpen um Aussee (Aigner). Schieferform."
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