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Frühlings-Enzian

(Gentiana verna)

III — VI Home Weiden, Niedermoore, Zwergstrauchheiden
3 — 12 cm indigen LC
Rasen
Synonyme: Calathiana verna, Schusternagerl. Hemikryptophyt, (coll-)mont-alp. Mit rundlich bis breit-lanzettlichen Rosettenblättern mit deutlichen Mittelnerven. Die Kanten der Kelche sind geflügelt. Die Krone ist tiefblau und stieltellerförmig (Lit). Die Art kommt in allen Bundesländern außer dem Burgenland (hier bereits ausgestorben) vor. Im Böhmischen Massiv ist sie ausgestorben, im nördlichen Alpenvorland vom Aussterben bedroht (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW.
 
Habitus
 
 
Gentiana verna
Aufnahmen: 07.05.2011 auf der Piste beim Hochberghaus, Kasberg
 
Gentiana verna
 
 
Kronen
 
 
Krone
 
 
rosettig
Aufnahmen: 07.06.2012 Schafberg

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"735. G. verna L. sp. (Hippion v. Schmitt. Frühlings-E . In den Thälern auch Schusternagel, Schusterveigel genannt.)
Wurzel spindelig-faserig, fädliche, ästige zerbrechliche Ausläufer und einen Rasen blühender Stengel und beblätterter Stämmchen treibend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bald bis zum Unmerklichen verkürzt, bald bis 5" hoch, einfach, einblüthig, sammt den Blättern kahl. Blätter grasgrün, eiförmig, elliptisch oder lanzettlich, spitz oder rundlich-eiförmig und kurzzugespitzt, schwach 3nervig, die untersten grösser, rosettig, die oberen 1—2 Paare entfernt, bei verkürztem Stengel aber von der Rosette verdeckt. Kelch 5kantig. Kanten mehr minder deutlich-geflügelt. Krone beiläufig 1" lang und länger, bald heller bald dunkler azurblau, seltener weiss. Röhre walzlich. Saum 0,5—1,5" im Durchmesser. Zipfel wagrecht ausgebreitet, eiförmig, spitzlich, am Rande sehr fein gekerbt aber ungefranst. Schlund nackt. Griffel ungetheilt.
Mai — Juni. Auf Hochalpen Juli — Aug.


Aendert je nach Verschiedenheit des Standortes ab:

  • α aestiva Kittel. ( G. angulosa M. v. B . — G. aestiva Rom. e. Sch.) Stengel ohne Krone 1—2" hoch. Blätter lineallanzettlich, spitz. Krone lichtazurblau. Saum 1—1,5" im Durchmesser. Kanten des Kelches breit geflügelt. Flügel in der Mitte etwas breiter. Ueppige, schmalblättrige Form,
  • β vulgaris Kittel. (G. verna E. B. — G. bavarica Jacq. observ. non L .)
    Stengel ohne Krone 0,25—1", seltener 2—4" hoch. Blätter eilanzettlich oder länglichlanzettlich, spitzlich. Krone sattazurblau. Saum 8—12''' im Durchmesser, bei verlängert-stengeligen Exemplaren oft nur 6''' breit. Kanten des Kelches geschärft, vorspringend oder schwach geflügelt.
  • γ brachyphylla Kittel. (G . brachyphylla Vill. — G. terglouiensis Hacq.) Stengel bis zum Unmerklichen verkürzt, von der gedrungenen Blätterrosette und dachig sich deckenden Stengelblättern bedeckt. Blätter fleischig, oft röthlich überlaufen, klein, rundlich eiförmig, kurzzugespitzt. Krone immer länger als der Stengel, dunkelazurblau. Saum 8—12''' im Durchmesser. Kanten des Kelches geschärft, vorspringend.

Die gemeine Form β gemein auf nassen Wiesen sowohl der Ebene als gebirgiger bis subalpiner Gegenden auf Kalk- und Wienersandstein. Um Linz zunächst auf den Wiesen zwischen dem Posthofe und der Donau. Häufig auf Wiesen längs der Traun zwischen Kleinmünchen, St. Martin, Pucking, um Neubau, Wels, Voitsdorf, Lambach, längs der Krems um Kremsmünster. Um Aistersheim, um Reichersberg, in der Passauer Gegend. Um Weyer, Steyr, im Stoder, um Spital. Bei Hallstatt s. im ganzen Salzkammergute bis ins Krummholz aufsteigend. Scheint im Mühlkreise zu fehlen. Auf Triften der Kalkalpen, auf der Lackneralm bei Windischgarsten und am Filzen , am hohen Nock, auf Alpen um Steyr und im Stoder am Kirchtag, Schracken, Priel häufig, am Schafberge u. s. w.
γ Auf grasigen, steinigen Stellen der Hochalpen über Dolomit des Dachsteinkalkes (5000—7000'). Am hohen Priel ober dem Eisfelde, an der Klinserscharte im Hinterstoder, am kleinen Priel im Vorderstoder, auf dem Lahnafelde und auf der Speikwiese bis zum Gipfel des Warscheneggs."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 53), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 12.01.2025

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