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Der Weinsberger Granit ist der älteste Granit aus der variszischen Gebirgsbildung. Der Pluton dürfte etwa vor 345 Millionen Jahren (Karbon) in 10 - 25 km Tiefe intrudiert sein. Die Schmelze hatte eine Temperatur von 650 - 700°C. |
Der Weinsberger Granit ist an seinen großtafeligen Alkalifeldspäten (bis zu 10 cm, gelegentlich auch mehr) leicht von den anderen Graniten Österreichs zu unterscheiden. Sein Gefüge ist porphyrisch. |
Die Aufnahme stammt von einem Fels am Weinsberg. |
Die modale Zusammensetzung dieses Granits schwankt zwischen: 33 - 38% Alkalifeldspat (Mikroklin), häufig als Karlsbader Zwillinge, 29 - 34% Plagioklas mit polysynthetischer Verzwillingung; 27 - 32% An 19 - 22% Quarz 10 - 13% Biotit Akzessorische Minerale sind selten: Zirkon, Apatit, Magnetit. Sekundärminerale aus Umwandlungen: Muskovit (aus Feldspat entstanden), Titanit (aus Biotit entstanden). Du findest den Weinsberger Granit im östlichen Unteren Mühlviertel bis zur Landesgrenze nach Niederösterreich und hier im ganzen Gebiet des Weinsberger Waldes. In diesen großen Pluton (= Gesteinskörper aus einem Plutonit) ist später der Mauthausener Granit intrudiert. |
Literatur: Fuchs, W., Thiele, O.: Erläuterungen zu Blatt 34 Perg. Geologische Karte der Republik Österreich 1:50000. |
Man erkennt gut die Zwillingsnähte an den großtafeligen Alkalifeldspäten in Reflexionsstellung (Gestein im Licht hin- und herkippen). |
Aufschluss an der Straße von Bad Zell kurz vor Pierbach (48°20'43,8''N; 14°44'54''E). Der Weinsberger Granit ist hier stark angewittert und zeigt das typische Vergrusen. Das erste Foto auf dieser Seite stammt von diesem Aufschluss. |
Aufschluss an der Straße von Königswiesen nach St. Georgen am Walde bei der Abzweigung nach Dürning (48°23'28,8''N; 14°52'53,4''E). Hier ist der Granit weniger vergrust. |