Aufnahmeorte > Österreich > Oberösterreich > Haichenbach

Ruine Haichenbach

Koordinaten: 48°26'5.21"N, 13°51'19.25"E

Die Burg hat 1160 bereits existiert, verwaltet vom Passauer Ministerialengeschlecht der Haichenbacher (Otto und Wernher de Eichenbach). die Haichenbacher wollten 1258 den Besitz an Wok von Rosenberg (Witigone, Oberstmarschall des Königs Ottokar II. Premysl von Böhmen) verkaufen. Das ließen aber die Passauer nicht zu - so viel Einfluss aus Böhmen war nicht gern gesehen. Daher blieben die Haichenbacher auf der Burg, die um 1274 um- und ausgebaut werden musste. In mehreren Etappen verkauften die Haichenbacher die gesamte Anlage den Bischöfen von Passau. Diese wiederum gaben das Lehen an die Schaunberger. Das ging einige Male hin und her, bis schließlich die Oberheimer als Herrschaft eingesetzt wurden. Diese Oberheimer übernahmen um 1500 auch Falkenstein und Marsbach und entwickelten sich zu einem üblen Geschlecht. Die gesamte Donaustrecke im Überblick, forderten sie enorme Zölle ein und gingen auch erpressserisch vor, was ihnen den zweifelhaften Titel der Raubritter einbrachte. Die Burg wurde ihnen durch die Passauer wieder entzogen. Nach den Oberheimer begann die Burg zu verfallen, sogar der ursprüngliche Name der Burg wurde vergessen und hieß im Volksmund "Kerschbaumer Schlössl" nach dem nächstgelegenen Bauernhof.
 
Das Burgtor, die Brücke und der Wohnturm der Burg wurden bei Restaurierungsarbeiten ab Mitte der 1980er Jahre zur Begehung wieder hergestellt. Nach einer kurzen Wanderung von der Ortschaft Dorf erreicht man die Ruine in kürzester Zeit.
 
Der restaurierte Wohnturm. Im oberen Bereich wurden für die Ecksteine Material aus Kalktuff vom Unterlauf der Salzach aus dem Gebiet um Ach verwendet. Die Steine wurden über die Salzach, den Inn und Donau angeliefert.
 
Der Aufgang in die Hauptburg ist gewissermaßen enttäuschend. Der Felssporn, auf dem die Burg errichtet wurde, bietet ja nicht viel Platz und direkt vor dem besteigbaren Wohnturm, wo jeder bebaubare Quadratmeter genutzt wurde und auch das anstehende Gestein (Gneise) in den Aufbau miteinbezogen wurde, kann man sich die Ungemütlichkeit damals vorstellen. Die Notwendigkeit für die Burg bestand in der Überwachung des Donautales, eines Handelsweges auf dem Wasser. Dem untergeordnet war selbst die Versorgung mit Trinkwasser. Woher sollte das auch kommen? Hier einen Brunnen graben, wo doch nach maximal 50 cm Erde das anstehende, dichte Gestein folgte? Das ist undenkbar. Wasser war hier sicherlich ein knappes Gut.
 
Links neben dem Eingang in den Wohnturm erblickt man hier das Tor zu einem Gewölbe in der ehemaligen Hauptburg.
 
Beim Besteigen des Wohnturmes war 2017 in einer Fensternische das typische Nest eines Turmfalken zu sehen.
 
Innerhalb des Wohnturms ist eine Treppenkonstruktion aus Stahl angebracht und garantiert eine sichere Begehung. Von der obersten Plattform hat man ringsum herrliche Ausblicke auf das Donautal und vor allem die Schlögener Schlinge, die man allerdings in ihrer Gesamtheit nicht wirklich abbilden kann. Hier der Blick Richtung Grafenau.
 
Blick auf den gegenüberliegenden Steinerfelsen.
 
Blick flussaufwärts zur über der Donau thronenden Burg Rannariedl.
 
Von dem etwas weitläufigeren Bereich der Vorburg zur Hauptburg mit dem Wohnturm. Die beengte Lage wird in dieser Ansicht besonders deutlich.
 
In der Mitte der Vorburg ist der Rest einer Art Zisterne erkennbar: Eine Mulde, die auch zur Zeit des Bestehens der Burg nicht wesentlich tiefer gewesen sein kann und nicht viel Regenwasser als Brauchwasser auffangen konnte. Das Trinkwasser musste sicherlich in Fässern herangekarrt werden.
 
Nach Norden hin wurde ein 7 m tiefer Burggraben eingerichtet, der über die neu gebaute Brücke überwunden wird.
Aufnahmen: 21.05.2017
Quellen: Baumert, H.E.; Grüll, G.: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. 3. Auflage 1988
Wikipedia: Burgruine Haichenbach
Kleinhanns, G.: Burgruine Haichenbach. Entstehen und Bestehen eines Kulturdenkmals. (Mit den beschaulichsten Informationen!)

 

Rot-Buche Weiß-Buche
Berg-Ahorn Sommer-Linde
Espe Hänge-Birke
Roter Hartriegel Haselnuss
Efeu Vogelbeere
Zottiger Günsel Waldvöglein
Wald-Habichtskraut Waldmeister
Immergrün Wiesen-Glockenblume
Kriech-Hahnenfuß Schafer Hahnenfuß
Schöllkraut Berg-Goldnessel
Himbeere Besen-Ginster
Braunstiel-Streifenfarn Mauerraute
Gänseblümchen Löwenzahn
Lungenkraut Gewöhnliches Leimkraut
Nickendes Leimkraut Knotige Braunwurz
Ampfer Brennnessel
 
Gamander-Ehrenpreis