Ulrichsberg

Koordinaten: 48°40'30.69"N; 13°54'37.48"E

Diese Fliegeraufnahme stammt aus dem Jahr 1937. Angegeben sind hier einige bereits abgerissene Gebäude. die meisten Häuser sind jedoch noch erhalten, wenngleich - verständlicherweise - erneuert. Die meisten Bauten wurden bereits 1526 in Büchern erwähnt. Die Straße, die hier in einer Kurve vom Markt abbiegt, wurde nach dem Brand 1868, bei dem das Haus, das hier stand, völlig abgebrannt und nicht wieder aufgebaut wurde, angelegt.

Hier sieht man rechts noch das "Salettl" von Langthalers´ Gasthof. Das Foto muss um daher 1900 entstanden sein. Leute wurden offensichtlich dafür aufgestellt und durften sich minutenlang nicht bewegen. Neben dem Salettl sieht man einen Dorfbrunnen.

Ab 1924 gehörte das Langthalersche Gasthaus dem Hermann Neuburger - man sieht´s rechts an der Aufschrift des Gasthauses. Das Salettl ist noch vorhanden. Naturgemäß waren zu dieser Zeit die Straßen noch nicht asphaltiert und man kann sich den Dreck nach einem ausgiebigen Regenguss vorstellen.

Vor dem ehemaligen Kaplanstöckl sieht man hier auf dem Dorfplatz die Nepomuk-Statue. Links der Aushang am Haus verrät, dass es im ehemaligen Gasthaus Eichsteininger das Gambrinus-Bier aus Pilsen zu trinken gab. All diese Häuser wurden bereits 1526 in einer Aufzeichnung erwähnt. Das eingeschossige Haus hinter dem Gasthaus war die Bäckerei im Ort. Das Haus wurde erst 1970 aufgestockt. Es schloss der Schuster an und ich erinnere mich noch gut an die Schusterwerkstätte mit ihrem typischen Geruch nach Leder.

Von der anderen Seite betrachtet. Links die Trafik im Hause eines alten Bauernhofes. Hier standen sonntags die alten Männer, nachdem sie nach der Wandlung die Kirche verlassen hatten, rauchten genüsslich eine Zigarette, bevor es anschließend zum Frühschoppen beim "Rührnößl" ging. Manch einer aus den umliegenden Dörfern kam dann nicht rechtzeitig zum Mittagessen heim. Das blumengeschmückte Haus rechts, bildmittig, gehörte seit 1891 einem gewissen Wenzl Neuburger. In der Zeit als dieses Bild entstand, war hier Hermann Neuburger ansässig, Gastwirt und Fleischhauer, der Stammvater des mittlerweile geschätzten "Neuburger".

Das "Interertl" in den 1930er Jahren. Rechts sieht man das Langthalerhaus mit einem der drei Dorfbrunnen davor. In diesem Haus war lange Zeit das Postamt untergebracht. In den 1960er Jahren war der Brunnen nicht mehr vorhanden. An diesem Vorplatz hielt mehrmals in der Woche der "Packelwagen", ein gelber Steyr-Kastenwagen der Post, der die Pakete für Ulrichsberg brachte. Wer telefonieren wollte, konnte das in der Post erledigen. Erst 1968 bekamen wir ein Haustelefon und es war ein sogenanntes "Vierteltelefon". Wenn der andere Teilnehmer des Gemeinschaftsanschlusses gerade telefonierte, hatte man eben zu warten. Relativ bald aber bekamen wir dann einen ganzen Anschluss. Im Haus, von dem man rechts nur einen kleinen Teil sieht, lebten meine Großeltern. Zwischen beiden Häusern führt ein enger Weg hinunter zur Hauptstraße (Linzerstraße), die sogenannte "Reicha". Dort standen die Mopeds der Postler und es war auch die Stelle, an der sie ihre Notdurft verrichteten.

Auf diesem Bild ist meine Urgroßmutter, Elisabeth Teml (geb. Langthaler) zu sehen (rechts). Sie war in der Post angestellt. Karl Langthaler, ihr Cousin, war damals der Postmeister (am Bild rechts).

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