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Haselwurz

(Asarum europaeum)

III - V Home Buchenwälder, Auwald
5 - 10 cm indigen LC
total
Hemikryptophyt, coll-mont. Die immergrüne Pflanze ist kriechend (Rhizom), besitzt nierenförmige, stark glänzende Blätter, deren Rand behaart ist. Ebenso dicht behaart sind die Blatt- und Blütenstiele. Die Blüten befinden sich immer unter den Blättern. Schwach giftig (Lit). Die Bestäubung findet durch krabbelnde Insekten und Pilzmücken statt, die vom pfefferartigen Geruch angelockt werden. In der Volksmedizin wurde das Rhizom als Brechmittel verwendet (Lit). Die Wirkstoffe führen zu Überlkeit und Erbrechen, aber auch zu Uterusblutungen, wahrscheinlich der Grund, warum früher (ugf. Mittelalter) als Abtreibungsmittel Verwendung fand. Aber auch gegen Asthma und Husten soll die Pflanze helfen (Lit).
 
Behaarung
Die Oberfläche der Bätter ist kahl und stark glänzend. Der Blattrand ist von einer Haarreihe gesäumt.
 
Blüte seitlich
 
 
Blütenschlund
Blick in die Blüte. 12.04.2020 Pucking
 
total mit Blüte
 
 
Blüte
26.03.2005 Pucking
 
Bodendecker
Im unteren Hainbuchenwald bei der Schlögener Schlinge stellenweise bodendeckend.
23.07.2012 Grafenau

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1876

"470. A. europaeum. L. (Gemeine H., Haselmünich)
Wurzelstock stielrund, unmerklich in einen sehr kurzen Stengel übergehend, kriechend, von Strohhalmdicke, gegliedert, ästig, faserig, frisch aschgrau, getrocknet gelblichbraun, Aeste kurz, an der Basis beschuppet, je 2 gegenständige Blätter treibend, in deren Blattstielwinkel sich die einzelnen Blüthen befinden. Blätter nierenförmig, ganzrandig, lederig, zerstreutbehaart, zuletzt fast kahl, glänzend, oberseits dunkelgrün, unterseits etwas bläulich mit vorspringenden lichteren Adern, überwinternd. Blattstiele vielmals länger als der entsprechende Blüthenstiel, im Bogen aufsteigend oder niederliegend. Perigon herabgebogen, auswendig braungrün, flaumig, inwendig schmutzigblutroth. Saum 3lappig, Lappen einwärtsgekrümmt. Die stark aromatisch riechende und bitterlich scharfschmeckende Wurzel war ehedem als Brechmittel offizinell und wird auch jetzt noch von Thierärzten angewendet.
April — Mai


In schattigen, feuchten Wäldern, Waldschluchten, in Einöden, daher der Name Haselwurz, oder Haselmönch von Hasel (Wildniss). Im Mühlkreise auf den meisten Bergen, B. am Wege vom Haselgraben nach Wildberg am Waldrande, in Buchenwäldern zwischen Plesching und Steyregg, in der Gegend von Innerstem, Saxen, Klam, Grein, Waldhausen, in Bergwäldern der Schlägler und Pfarrkirchner-Gegend. Auf der Haide in Wäldchen um Neubau. In Auen der Traun um Wels, Lambach; um Aistersheim. In Auen des Inns. Im Traunkreise und Salzkammergute in Alpenthälern bis in die Voralpen und sonst im Gebiete zerstreut, auf Granit, Gneiss, Sandstein und Kalk. Im Ibmermoose bei Eggelsberg im Innkreise auf Torfgrund.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, II. Band (Seite 401), Linz 1876, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 01.08.2024

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