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Heidelbeere

(Vaccinium myrtillus)

V - VI Home Frische Wälder, Zwerg­strauch­heiden
15 - 50 cm indigen LC
Beeren
Synonyme: Schwarzbeere, Blaubeere. Chamaephyt-Nanophanerophyt, sm-ualp. Sommergrün. Die jüngeren Äste sind grün und scharfkantig und bleiben mehrere Jahre grün. Die elliptischen Blätter sind meist fein gezähnt bis gesägt, in der Herbstfärbung leuchtend rot. Die Krone ist krugförmig mit kleinen Kronzipfeln, meist rötlich überlaufen. Die Frucht ist blauschwarz und hell bereift, sehr gut schmeckend (Lit). Beim Ernten, das man bitte mit den Fingern und nicht mit einem "Kamm" macht, ist es kaum zu vermeiden, dass man blaue Finger bekommt. Da man zumindest ein Drittel der Beeren sofort in den Mund steckt, ist eine Blaufärbung von Zunge, Lippen und mitunter auch der Kleidung unvermeidlich. Im Vergleich mit den größeren Kultur-Heidelbeeren (V. corymbosum) schmecken die "wilden" Heidelbeeren hervorragend.
 
Vergrößerung
Aufnahme: 22.06.2014 Wald bei Panidorf, Schwarzenberg
 
Blüten geschlossen
 
 
Blüten geschlossen
Aufnahmen: 26.04.2013 Reichenthal
 
Blüten
 
 
Blüten
Aufnahmen: 08.05.2010 Gaissau
 
Habitus
Es gibt Stellen im Wald mit fetter Beute, aber auch Gegenden mit kleinen Beeren. Eingeweihte wissen, wo man Heidelbeeren pflückt ("prockt"). Gerne sind auch jede Menge Gelsen mit dabei und das Unterfangen kann zur Qual werden, bis man da einen Liter Beeren gesammelt hat. Aufnahme: 05.08.2005 Schöneben, Ulrichsberg
 
vor dem Wald
Aufnahme: 11.06.2017 Wittinghausen

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"955. V. Myrtillus L. (Gemeine H. — Hoanbeer. — Aigelbeer. — Schwarzbeer.)
Strauch 0,5-1' hoch, Stamm kriechend, Aeste scharfkantig, aufrecht oder aufsteigend, gewunden, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter abwechselnd kurzgestielt, eiförmig, spitz, seltener nur etwas stumpflich, gleichfarbig lichtgelblichgrün, unterseits blässer, netzaderig, am angedrückt-feindrüsig-sägezahnigen Rande nicht umgerollt, abfällig. Blüthen einzeln gestielt, Blüthenstiele kurz, zerstreut aus der Basis des beblätterten Theiles der jungen Zweige, abwärtsgekrümmt. Kelchsaum verwischt, ganzrandig. Kronen blassgrün, röthlichgeschminkt, kugelig, 4—5zahnig, mit auswärts geneigten Zähnen. Röhren der Staubknotenfächer parallel, unter der röhrenförmigen Verlängerung beiderseits ein Hörnchen. Beeren schwarz, blaubereift, kugelig, am Scheitel breit, genabelt-platt. Die geniessbaren Beeren haben eine adstringirende Wirkung und werden mit bestem Erfolge als Absud gegen Ruhranfälle angewendet.
April — Mai, auf Alpen im Juni.


Massenhaft in Nadelwäldern über Gneiss, Granit, Quarzfels durch beide Mühlkreise verbreitet, den Waldboden oft derart überwuchernd, dass alle andere Vegetation erstickt wird, auch in Laub-, besonders Birkenwäldern der Gebirge und der Haide, auf allen ausgetrockneten Torfgründen. Im Mühlkreise bis 4000' aufsteigend. Seltener, auf Wienersandstein der Alpenvorberge und auf Kalkvoralpen, z. B. in der Pernerau bei Klaus, auf der Gradalpe u. s. w."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 235), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 26.04.2024

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